Kein Platz für Hass! Mahnmal für homosexuelle NS-Opfer entweiht

Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen am U-Bahnhof Nollendorfplatz Bild: René PowilleitMahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen am U-Bahnhof Nollendorfplatz Bild: René Powilleit

Am Montagmorgen wurde das Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am Berliner U-Bahnhof Nollendorfplatz durch großflächige rote Schmierereien entweiht. Die Worte „HIV“ und „Dresden“ wurden auf die Gedenktafel gesprüht. Die zentrale Inschrift mit dem rosa Winkel – ein Symbol für die Verfolgung von LSBTIQ+ Menschen im Nationalsozialismus – wurde bewusst übermalt.

Das Mahnmal erinnert an die systematische Verfolgung, Verschleppung und Ermordung von LSBTIQ+ Menschen im Dritten Reich. Es ist ein Ort für Gedenken, für Geschichte, für Schmerz – und für das entschlossene Erinnern an das Unrecht. Der aktuelle Angriff ist nicht nur ein Akt der Verachtung gegenüber queerer Geschichte, sondern auch ein Angriff auf unsere Gegenwart.

„Wer Mahnmale schändet, verachtet nicht nur die Vergangenheit – er bedroht unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Unsere queere Infrastruktur braucht Schutz, nicht erst nach der Tat, sondern präventiv, sichtbar und entschlossen“, so René Powilleit, Mitgliederbeauftragter der LSU Berlin.  

Die Tat wurde der Polizei und der BVG gemeldet, die laut übereinstimmenden Berichten eine baldige Entfernung der Schmierereien zugesichert haben. Dennoch bleibt die Frage: Wie sicher sind Orte des queeren Erinnerns in unserer Stadt wirklich?

„Wir fordern eine klare gesellschaftliche und politische Antwort: Schutz queerer Gedenkorte. Sichtbarkeit queerer Geschichte. Und null Toleranz für queerfeindliche Angriffe – ob laut oder schleichend.“